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Work-Life-Balancing

Wie lassen sich Beruf, Familie, Freizeit, Weiterbildung und individuelle Sinnvorstellungen so miteinander vereinbaren, dass Burnout vermieden werden kann?

Definitionen

Work-Life-Balance ist ein neuartiger, zwar unscharfer, jedoch oft als passend akzeptierter und vor allem als erwünscht hingestellter  Begriff  und meint als Idealvorstellung einen gelungenen und sogar harmonischen Ausgleich zwischen den als völlig ungleich angesehenen Lebensbereichen Arbeit und private Existenz.
Der Ausgleich erscheint nach dieser Idealvorstellung als gelungen, wenn, durch Mobilisierung von Kraftquellen sowie Schaffung von Puffern und Reserven, ausreichend Energie und Zeit vorhanden ist, um die Herausforderungen der Arbeit und des Privatlebens einschließlich Familie so zu bewältigen, dass auch individuelle Bedürfnisse, Interessen, Werte und Sinnorientierungen angemessen berücksichtigt werden.

Anders formuliert: es geht - hinsichtlich individueller Beanspruchung und Erholung - um eine aktive Ausgewogenheit von Anforderungen verschiedener Lebensbereiche und Wertvorstellungen vor dem Hintergrund sich wandelnder Arbeits- und Lebenswelten.

Oder nutzenorientiert so: Wenn Berufs- und Privatinteressen kollidieren, entstehen oftmals teure und krankmachende Reibungsverluste. Organisationen und Individuen sollten sich deshalb vermehrt um ein entkrampftes Verhältnis der Anforderungen und Werte von Arbeits- und Privatleben bemühen. So werden zufriedenen Mitarbeiter und Führungskräfte gebunden und gefunden, sowie weiterhin Höchstleitungen erbracht und Zielvorgaben erfüllt (Produktivität der Humanressourcen erhalten und ausbauen).  

Mit Work-Life-Balancing bezeichnen wir den nicht einfachen Prozess der je individuellen und im Lebensablauf durchaus unterschiedlichen Gleichgewichtsschaffung bzw. - und das wohl das realistische Konzept - das Aushalten von temporären Ungleichgewichten.

 

Ökonomische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Arbeits- und Lebenswelten auf Grund von Globalisierung und Wirtschaftskrisen sowie damit verbundener Ansprüche an Produktivität und Leistungsfähigkeit drastisch verändert.  Die westlichen Industriegesellschaften bewegen sich in Richtung Dienstleitungs- und Wissensgesellschaft.

Aus diesem Wandel resultieren erhöhte Ansprüche an Kompetenz und Belastungsfähigkeit wie z.B. Bildung, Intelligenz und Wahrnehmung; Engagement, Selbststeuerung; Fehlerresistenz; Flexibilität und Wechselbereitschaft hinsichtlich Arbeitszeit und Arbeitsplatz; Kreativität und Innovationsbereitschaft; Kundenorientierung; Reorganisationsfähigkeit; Schnelligkeit, Kooperation (Projekt- und Teamarbeit), Ganzheitlichkeit; aber auch der Fähigkeit, Unsicherheit und instabile Beschäftigung auszuhalten.

Gleichzeitig formen sich die herkömmlichen Strukturen des Privatlebens um und erschweren zusätzlich die Erholungsfunktion: z. B. Erwerbtätigkeit beider Partner, Patchwork-Familien, Kinderbetreuung, pflegebedürftige Eltern, schwer erfüllbare Konsumansprüche.

Hinzu kommen gesteigerte individuelle Sinnansprüche, die sich aus dem Wertewandel einer dynamisch-komplexen, säkularen, pluralistischen Gesellschaft ergeben.  Die gewohnten Muster hinsichtlich der Balance Arbeit, Familie und Erholung glücken immer weniger. Neue Orientierungen sind nur je individuell möglich und, es belastet zusätzlich derartige Ausgleichsmodelle finden zu müssen.  

Aus dieser Gemengelage entsteht vielfach eine  Erholungsunfähigkeit , die neben Branchenzugehörigkeit und speziellen Persönlichkeitsfaktoren die Entstehung von Burnout begünstigt.

 

Betriebliche Vorsorge*

Betriebliche Work-Life-Balance-Maßnahmen zielen vor diesem Hintergrund darauf ab, erfolgreiche Berufsbiographien unter Rücksichtnahme auf private, soziale, kulturelle und gesundheitliche Erfordernisse zu ermöglichen. Ein ganz zentraler Aspekt in dieser grundsätzlichen Perspektive ist die Balance von Familie und Beruf. Integrierte Work-Life-Balance-Konzepte beinhalten bedarfsspezifisch ausgestaltete Arbeitszeitmodelle, eine angepasste Arbeitsorganisation, Modelle zur Flexibilisierung des Arbeitsortes wie Telearbeit, Führungsrichtlinien sowie weitere unterstützende und gesundheitspräventive Leistungen für die Beschäftigten.

Folglich bieten Work-Life-Balance-Maßnahmen als Investitionen in das Humanvermögen der Unternehmen die Chance:

  • die Produktivität der Beschäftigten zu steigern, indem sie ihre Arbeitsmotivation erhöhen und Fehlzeiten ebenso wie die Personalfluktuation verringern,
  • eine nachhaltige Unternehmensrendite zu sichern, indem sie die Identifikation der Belegschaft mit dem Unternehmen stärken, die Kundenorientierung verbessern, Verlusten im Bereich der qualifizierten Fachkräfte vorbeugen sowie die Personalrekrutierung durch positive Imageeffekte erleichtern und damit die Innovationsfähigkeit fördern und
  • nachhaltig die Akzeptanz des Unternehmens in der Öffentlichkeit erhöhen und somit die Attraktivität für potenzielle Investoren zu stärken.

Betriebliche Interventionen*

 In Abstimmung mit institutionellen Anforderungen können Betriebe und Organisationen in drei Bereichen aktiv werden

  • Maßnahmen zur intelligenten Verteilung von Arbeitszeit und Leistungserbringung im Lebensverlauf
  • Maßnahmen zur Flexibilisierung von Zeit und Ort der Leistungserbringung
  • Maßnahmen zur je individuellen Mitarbeiterbindung

Trainings zur Prävention

Neben organisatorischen Gestaltungen und der betrieblichen Bereitschaft zu je individuellen Lösungen bieten Trainings zu Anti-Stress und Anti-Burnout eine zusätzliche Intervention zugunsten von Work-Life-Balancing.

Burnout-Gefährdete benötigen die Möglichkeit, ihre Situation in einem geschützten Rahmen kritisch zu hinterfragen und dabei Strategien zu entwickeln, um ihre eigene Gesundheit und Leistungsfähigkeit langfristig zu erhalten. Wie im salutogenetischen Ansatz werden sie so frühzeitig auf den Umgang mit Belastungsspitzen und Mehrfachbelastungen vorbereitet.

Es geht dabei unter anderem um

  • Wahrnehmung von Work-Life-Imbalance und von Stressoren
  • Kenntnisse über die Frühsymptome und Folgen von Burnout
  • Persönliche Maßnahmen im Bereich der Gesundheitsvorsorge
  • Zielgerichtete Planungen des individuellen Berufs- und Lebensalltags
  • Kennenlernen von Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Sinne des Work-Life-Balancing
  • Kennenlernen von Methoden des modernen Zeitmanagements
  • Erfahrungen mit unterschiedlichen Erholungs- und Entspannungsverfahren zur Erhaltung und Wiederherstellung einer inneren Balance
  • Verfahren für den Transfer des Gelernten in den Familien- und Arbeitsalltag.

 

 

(*) Nach:  Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Work-Life-Balance. Motor für wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftliche Stabilität. Analyse der volkswirtschaftlichen Effekte – Zusammenfassung der Ergebnisse, 2005, S. 4,5, 15

Wir sind zu erreichen

unter 040 / 41 62 05 32  und   kontakt@burnout-stop.de

Burnout-Stop
Ilona Wilhelms, Dipl. Ing., Dipl. Psych.
Susettestr. 11
22763 Hamburg